
Können Ballaststoffe einen positiven Einfluss auf Autoimmunerkrankungen haben?
Eine gesunde sowie ausgewogene Ernährung trägt zum Wohlbefinden des Körpers und damit auch zur Gesundheit eines Menschen bei. Die in diesem Zusammenhang häufig erwähnten Ballaststoffe sind grundlegend für die Darmgesundheit und können Einfluss auf Autoimmunerkrankungen wie Arthritis nehmen.
Ballaststoffe werden vom Körper nicht direkt verarbeitet, dennoch leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Darmgesundheit, da sie unter anderem die Nahrungsgrundlage für Darmbakterien bilden. Durch einen ausreichenden Anteil an Ballaststoffen können sich die Bakterien gut vermehren. Eine ballaststoffarme Ernährung führt zur Störung der Darmflora. Wichtig für die Darmgesundheit ist, dass die Bakterien die Ballaststoffe zu kurzkettigen Fettsäuren wie Butyrat oder Proportionat verstoffwechseln. Eine ballaststoffreiche Ernährung begünstigt damit die Bildung von kurzkettigen Fettsäuren, welche wiederum die Produktion des Proteins Zonulin nachweisbar verringert.
Zonulin begünstigt Autoimmunerkrankungen
Eine neue Studie der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Mario Zaiss, Professor für Immuntoleranz und Autoimmunität an der Friedrich Alexander-Universität (FAU) in Erlangen, bestätigt den Zusammenhang zwischen ballaststoffreicher Ernährung und der verringerten Produktion des Proteins Zonulin. Die Studie konnte zeigen, dass eine erhöhte Konzentration des Proteins verantwortlich dafür ist, dass die Zell-Zell-Verbindungen (tight junctions) der Darmschleimhaut durchlässiger für Peptide und Fragmente von Bakterien werden. Das Immunsystem nimmt die eindringenden Bakterienschnipsel als Fremdkörper wahr und bildet Antikörper. Laut der Studie können diese gebildeten Antikörper die Bakterienschnipsel nicht von körpereigenen Zellen unterscheiden. So entsteht eine autoimmune Entzündungsreaktion, die zu Arthritis führen kann.
Ballaststoffe wirken Entzündungsreaktionen im Körper entgegen
Die WissenschaftlerInnen bestätigten, dass eine Ernährung mit ausgewogenem Ballastoffanteil der Durchlässigkeit der Darmschleimhaut entgegenwirkte und damit die Autoimminreaktionen verringert wurden, da sich das Zonulin verringerte. Eine deutlich höhere Wirkung erzielte in diesem Zusammenhang das Mittel Larazotid-Acetat, welches die Produktion von Zonulin sogar hemmen kann. Aufgrund der Ergebnisse gehen die WissenschaftlerInnen davon aus, dass Ballaststoffe einen positiven Einfluss auf den Verlauf von weiteren Autoimmunerkrankungen nehmen können.
Quelle:
Studie: Targeting zonulin and intestinal epithelial barrier function to prevent onset of arthritis
FAU-Forschende weisen Bedeutung der Ernährung bei Autoimmunerkrankungen nach
Beratung:
Praxis für Integrale Heilkunst im Therapeium
Foto:
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